Workcamp 2 - Juli 1999

 

Unsere Workcamp - Gruppe (11 Personen) und Mitglieder der Baptistengemeinde Maputo - Hulene beendeten den Rohbau der Schule für 1000 Kinder. Es ist erstaunlich, was unsere beiden kleinen Gruppen (1998 waren es 8 Personen) mit bescheidenen finanziellen Mitteln in Bewegung gesetzt haben.

Unsere Reise begann am 08.07.99. Auf dem Flughafen in Frankfurt/Main trafen wir die anderen Mitglieder unserer Gruppe und flogen über Johannesburg nach Maputo, der Hauptstadt Mocambiques.

Um 11.00 Uhr vormittags kamen wir an. In der Kirche in Hulene erwarteten uns schon die Gemeindemitglieder mit überschäumender Begeisterung, Gesang und Tanz. Nach einem kurzen Gottesdienst und gemeinsamen Essen ging es in die Quartiere.

Nach Ausflügen am Wochenende und dem Besuch der deutschen Botschaft am Montag begannen wir Dienstag mit den Bauarbeiten. Wir flochten Moniereisen für die Stürze, gossen sie und mauerten. Parallel dazu stellten wir Hohlblocksteine aus Sand, Kies und Zement her.

Wie im Jahr zuvor, arbeiteten wir mit den Mitgliedern der örtlichen Gemeinde zusammen, sie halfen uns sehr bei den schweren Arbeiten und setzten die Arbeit auch noch nachmittags fort.

Unser erster Ausflug ging nach Macaneta. Zuerst raus aus der Stadt, mit der Autofähre über den Fluss und auf abenteuerlichen Sandwegen zum wunderschönen Strand des indischen Ozeans. Picknick, Baden, Faulenzen - das war unser Programm für diesen Sonnabend.

Naamascha, an der Grenze zu Swasiland, war das Ziel eines weiteren Ausfluges, dort erfreuten uns der Wasserfall, eine wildromantische Umgebung und ein Picknick.

Die Besichtigung einer Tischlerwerkstatt, wo wir zusehen konnten, mit welchen einfachen Werkzeugen kleine Kunstwerke entstehen, der Besuch des Botanischen Gartens, des Zentralmarktes, des Kunstmuseums, einer Frauen - Kooperative, die Batikstoffe herstellt und vieles andere mehr gehörten zu den interessanten Zielen im Zentrum Maputos.

Ein weiterer Wochenendausflug führte uns nach Mhomoli, nahe der südafrikanischen Grenze. Drei Tage lang genossen wir die Gastfreundschaft von Annette, einer südafrikanischen Missionarin, ihrem Ehemann Simao und die faszinierende unberührte Landschaft: kilometerlange, menschenleere Strände und idyllische Seen mit Seerosen, von dichten Wäldern umgeben.

Wir erfuhren viel über die Arbeit von Annette und Simao, lernten auch die Kinder kennen, die auf ihrem Gelände im Internat leben und die Schule besuchen. Da die Kinder weit verstreut leben, sind sie von Montag bis Freitag im Internat und haben so die Möglichkeit, die Schule zu besuchen.

Ein Höhepunkt unseres Aufenthaltes war die Einweihung der Kirche der Zweiggemeinde von Hulene - das Mahotas. Sie war mit der Taufe von vier Geschwistern verbunden. E., ein Mitglied unseres Workcamps hatte für 1000$ seines eigenen Geldes Farben gekauft und die Kirche - Kindergarten - Kombination bemalt.

Viel zu schnell vergingen die vier Wochen, und nach dem obligatorischem Verabschiedungsfest ging es wieder zurück nach Europa.

In Berlin angekommen bereitete ich alles für eine große Ausstellung über die Projekterfahrungen im Spreecenter in Hellersdorf vor.

In der 2. Septemberwoche wurde die Ausstellung, die unter der Schirmherrschaft des Hellersdorfer Bürgermeisters Dr. Klett stand, eröffnet.

Fast 300 Bilder, außerdem Kunstgegenstände und eine Video-Präsentation ermöglichten es den Hellersdorfern, sich über die Arbeit in Mocambique zu informieren.

Diese Präsentation war Auftakt für eine Aktion der Lokalen Agenda 21 Hellersdorf, bei der die Kinder der Hellersdorfer Kitas und Schulen Getränkedosen (Weißblech) sammelten. Der Erlös diente der Schule in Hulene.

Zum Abschluss dieser Aktion fanden in den Schulen und Kitas Feste mit Video - Vorträgen statt, bei denen ca. 2000 Hellersdorfer Kinder erreicht wurden. 

Jutta Pfistner