Workcamp 7 - Juli 2005

 

Dreizehn Personen verbanden, wie in den Workcamps zuvor, Urlaub mit tatkräftiger Hilfe: Dadurch, daß das Workcamp zur Ferienzeit stattfand, kamen diesmal neben meinem Enkel (10 Jahre) auch noch vier 13 – und 16 jährige Jugendliche mit und stellten sich den Herausforderungen eines gänzlich anderen Umfeldes ohne Fernsehen und täglicher warmer Dusche.

Unsere Arbeit bestand im weiteren Aufbau eines Zentrums für Aids und Sozialwaisen.

Während der 4 Arbeitstage wohnten wir in Haus 1, dem ersten Wohnhaus.

Dieses Jahr haben wir das 2. Haus überdacht, es begonnen zu verputzen und mit dem Bau des 3. Hauses angefangen. Wir konnten es bis über die Fenster mauern, Möglich wurde das, weil wir noch Steine aus dem vergangenen Jahr zur Verfügung hatten.

Leider können jetzt noch keine Kinder aufgenommen werden, da das Gesundheitsministerium den Bau eines Kellers als Lebensmittelvorratsraum anordnete. Wenn durch die Spenden genug Geld zusammenkommt, dann werden die Bauarbeiter das 3 Haus und den Keller fertig stellen können.

Neben der Bautätigkeit kam aber auch die Erholung nicht zu kurz.

An den Tagen, in denen wir in Maputo wohnten, badeten wir an Stränden des Indischen Ozeans oder besuchten im Zentrum der Stadt den botanischen Garten, das Kunstmuseum, das wunderschöne Naturkundemuseum, die bunten Märkte und aßen auch in guten Restaurants.

Jeden Sonntag waren wir in einer anderen Gemeinde zu Besuch und erlebten ganz unterschiedliche, aber immer aufbauende und temperamentvolle Gottesdienste. Natürlich stand auch ein Besuch der Schule auf dem Programm, die wir in den Workcamps der Jahre 1998 – 2000 gebaut haben. Sie ist in Betrieb und hat die Lizenz des Bildungsministeriums.

Wie in den Jahren zuvor konnten wir auch dieses Jahr einen Rollstuhl und diesmal auch einen Rollator nach Maputo bringen und so eine weitere Polio – Kranke vom Kriechen auf dem Boden erlösen. Celestina, Witwe mit zwei Kindern (ihr Mann starb an Tuberkulose) und Mitglied der Baptistengemeinde in Boane konnte ihr Glück kaum fassen. Schon vor Monaten hatte man in der Gemeinde Gott um einen Rollstuhl für sie gebeten und der Pastor sagte bewegt - diesen Sonntag werden wir sie nicht mehr auf allen Vieren in die Kirche kriechen sehen.

Unsere Ausflüge führten uns zum Picknick zum Wasserfall von Namaacha, nach Macaneta, an einen Traumstrand nördlich von Maputo, auf die wunderschöne Insel Inhaca, wo während 2,5 Stunden stürmischer Seefahrt doch einigen etwas mulmig war und nach Mhomoli (an der Grenze zu Südafrika), wo wir nach anstrengender Fahrt erholsame Tage am wunderschönen Strand des indischen Ozeans verbrachten. Wir machten auch einen Ausflug zum Pitisee (dem flächenmäßig größtem See des südlichen Afrika) und sahen Krokodile, Flusspferde und Affen.

In Mhomoli hat Annette, die Missionarin; mit den Kindern begonnen Papier zu schöpfen und wunderschöne Karten herzustellen, die in Läden in dem nahegelegenen Touristenstadtchen Ponta de Ouro (Goldpunkt) und in Hotels verkauft werden. Annette berichtete mir, daß Kinder die zuvor sehr auffällig waren jetzt freiwillig in den Ferien kommen um zu arbeiten und so zum Unterhalt der Familie und für ihren Schulbesuch beitragen. Sie sind selbstbewusster und froher geworden.

Ich habe Karten und Papier mitgebracht zum Verkaufen bei den Vorträgen.

Jutta Pfistner