Workcamp 9 - Mai 2007

 

Mit dem Hubschrauber über Mhomoli, am Wasserfall von Naamascha, im Boot auf dem Incomati – Fluß, am Strand des endlosen Indischen Ozeans... -mit Schaufel und Spaten beim Sandschippen, Verputzen, Lehmbackofen mauern, betonieren, Solaranlage installieren.... -Spaziergänge über die bunten Märkte, Parks, Cafes, Besuch in Werkstätten (Batik und Holzverarbeitung) mitreißende Gottesdienste.... Kontakte mit Mocambiquanern – intensive -auf der Baustelle oder flüchtige auf den Straßen und vieles, vieles mehr erlebten die 11 Teilnehmer beim 9. Workcamp in einem der ärmsten Länder der Erde.

Während der 15 Arbeitstage (a 5 Stunden) für uns Deutsche und der 23 Arbeitstage (á 8 Stunden) für die afrikanischen Bauarbeiter wurde das Haus 2 gestrichen, das Haus drei verputzt, die zwei Kellerräume des Lagers verputzt und betoniert, die Solaranlage installiert (mit der innerhalb von 8 Stunden 2500 Liter Wasser gefördert werden), 1700 Hohlblocksteine für den Bau des Lagers hergestellt und der Bau eines Lehmbackofens begonnen.

St., von Beruf Bäcker, baute den Lehmbackofen. Er war noch bis Ende Juli da und unterrichtete José im Brotbacken, so daß das Brot nicht mehr in Maputo gekauft werden muß und auch die Bevölkerung des naheliegenden Dorfes bei uns Brot kaufen kann.

Im ersten Wohnhaus (130m²) leben nun die Kinder mit dem Betreuerpaar. Wir Workcampteilnehmer wohnten im zweiten Haus.

Die Kinder, die in unserem Zentrum leben, haben schwere Schicksalsschläge erlebt. Da sind Dercio (9) und Moises(7) Geschwister, deren Vater an Aids starb, die Mutter sucht verzweifelt Arbeit. Die Kinder hungerten. Paulo (7) hat eine nervenkranke Mutter, der Vater ist unbekannt. Olito, wie er sich selbst nennt ist ca. 7 Jahre alt, aufgefunden worden, niemand weiß, wo seine Familie ist. Marta (10) Vater unbekannt, Mutter starb an Aids. Rosa (10) Vater unbekannt, die Mutter soll in Südafrika auf Arbeitssuche sein, Rosa lebte beim Großvater, dessen neue Frau das Kind misshandelte. Sie geht jetzt erstmalig zur Schule. Im Juni kommen noch zwei Brüder (12 und 10) deren Eltern an Aids gestorben sind.

Zu diesen Kindern, die ständig im Zentrum leben kommen 6 Tageskinder aus dem Dorf, die Vater oder Mutter oder beide durch Aids verloren haben.

Alle gehen zur Schule, werden gut versorgt und haben eine Zukunft.

Wie in den Jahren zuvor konnten wir auch dieses Jahr einen Rollstuhl nach Maputo bringen und so einen weiteren Kranken vom Kriechen auf dem Boden erlösen.

Jutta Pfistner